23. Mai bis 1. Juni 2013

ZERSTÖRTE VIELFALT
Puppen und NS-Zeit

„Die Abstraktion, die Figurenspiel mitbringt, ermöglicht ein Einlassen auf anderem Wege als dem rein intellektuellen und erleichtert damit eine Annäherung und spätere Diskussion.
Die eingeladenen Inszenierungen, die sich mit dem NS-Alltag auseinandersetzen sind auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Es ist wichtig, nicht nur historische Fakten der Geschichte zu geben, sondern die perfiden Strukturen solcher Systeme aufzudecken und anzusprechen, damit Tendenzen auch heute von allen schnell erkannt werden. Dieser Lernvorgang ist mit einer individuellen emotionalen Verknüpfung besser zu erreichen, als der rein intellektuellen Wissensvermittlung. Hier ist das Theater und gerade das Genre Figurentheater prädestiniert.“ (Quelle)

Programm // Theater im Treptower Park, Berlin

4. Mai 2013 // Tip 1

BERLINER SPURENSUCHE: Gaunertour
ein kriminalhistorischer Spaziergang

Hinter dem Konzept ‘Berliner Spurensuche’ stecken die Politikwissenschaftlerin Kathrin Boy und der Historiker und Medienpädagoge Stefan Zollhauser. Ihre Spurensuche bietet Alltags- und Kulturgeschichte abseits des Mainstreams.
Zur heutigen Tour:
„Wer waren die berüchtigten Ringvereine? Wieso lief man im Zellengefängnis im Dreieck? Und was machte die Brüder Saß berühmt?
Auf unserem Stadtspaziergang beschäftigen wir uns mit einigen bekannten und unbekannten Kriminalfällen und erforschen den Wandel von Strafverfolgung und Strafvollzug in den letzten 150 Jahren. Dabei werden wir auch eine Anleitung zum misslungenen Bankeinbruch und ein Gefängnis von innen kennenlernen.“

Dauer: ca. 120 min.
Fragen unter: 0176 – 36 16 12 73

14.00 // Kriminalgericht Moabit in der Turmstrasse 91, Berlin

10. März 2013

Searching for Sugar Man

Berlin ist mal wieder weiß – perfekt also für einen Kinobesuch. Sehr empfehlenswert ist die Geschichte von Sixto Rodriguez – die Fragen nach Schicksal und Selbstbestimmung berührend und humorvoll aufwirft. Und nicht zu vergessen die wunderbare Musik.
Ein Tip für Recherchefreaks – vorab keine Rezensionen/Artikel zu diesem Film lesen, sonst bringt man sich um einen großen Überraschungsmoment. Deshalb hier die Filmbeschreibung von Xenon – dem zweitältesten Kino Berlins:
„Sixto Rodriguez … Noch nie gehört? Dabei war der mexikanisch-stämmige Singer Songwriter einst gefeiert wie Bob Dylan und Elvis Presley zusammen – allerdings ausschliesslich in Südafrika. Hier wurde in den 70ern sein Album ‚Cold Fact‘ zum Soundtrack der Antiapartheidbewegung. In Rodriguez‘ Heimat hingegen, den USA, wusste niemand von seinem Ruhm, auch nicht er selbst. Zwei südafrikanische Fans begeben sich eines Tages auf die Suche nach ihrem Idol, um das sich viele Gerüchte ranken, vor allem um dessen vermeintlichen Selbstmord. Was sie am Ende entdecken ist weit mehr, als sie sich erhofft hatten…“
Der oscarprämierte Dokumentarfilm läuft in mehreren Berliner Kinos. Ebenfalls sehenswert im Xenon ist der Dokumentarfilm ‚Marina Abramovic – The Artist Is Present‘.

20.15 // bis 13. März im Xenon, Berlin

11. Februar 2013

BERLINALE
Als die Silhouetten laufen lernten: Lotte Reinigers Trickfilmkunst

„Sie war Schattenspielerin, Meisterin der Silhouettenkunst, Trickspezialistin, Choreografin von Tänzen, Märchenerzählerin und Autorin. […] Und nicht Walt Disney – wie gerne behauptet -, sondern der deutschen Filmkünstlerin ist der erste abendfüllende und vollkommen erhaltene Animationsfilm der Filmgeschichte zu verdanken.“ (Quelle)

18.00 // Deutsche Kinemathek, Berlin

9./10. Februar 2013

Theater Daktylus
Verraten und getauft.
Berliner Christen, als Juden verfolgt.

Im Rahmen des Themenjahres ‚Zerstörte Vielfalt‚ hat heute das aktuelle Theater-Feature von Theater Daktylus Premiere. Nach der Produktion „Stille Helden. Warum werden Menschen mutig?“ setzen sich das Team und Jugendliche erneut mit einem Thema auseinander, das die Greueltaten des Nationalsozialimus aus einem weiteren Blickwinkel sensibel beleuchtet:

„Kastanienallee 22. Ein altes Haus in Berlin / Prenzlauer Berg. Über dem Eingang ein verblassender Schriftzug in längst vergessenem Stil: Messias-Kapelle. Heute ein fast verschwundener Ort mit ambivalenter Geschichte und vielen, oft schmerzhaften Erinnerungen an Täter und Opfer. Diese unscheinbare Hinterhofkapelle war seit 1902 Sitz der ‚Gesellschaft zur Beförderung des Christentums unter den Juden‘.
Von 1933 bis zur gewaltsamen Schließung durch die Gestapo Anfang 1941 ließen sich hier über 700 Menschen taufen, was allerdings selten vor Ausgrenzung, Entrechtung, Deportation und Ermordung schützte.“ (Quelle)

jeweils 20.00 // JugendKulturZentrum PUMPE, Berlin