6. Dezember 2013

JUST KIDS
The Story of Patti & Robert

„Ich war zwanzig Jahre alt und bestieg den Bus. Ich trug meine Jeans, einen schwarzen Rollkragenpulli und den alten grauen Regenmantel, den ich in Camden gekauft hatte. Mein gelb-rot kariertes Köfferchen enthielt einige Zeichenstifte, ein Notizbuch, Rimbauds ‚Illuminationen‘, ein paar Kleidungsstücke und Bilder von meinen Geschwistern. Heute war Montag. Ich war an einem Montag geboren. Ein guter Tag, um in New York einzutreffen…“

So beginnt die abenteuerliche Geschichte von Patti, dem Landei aus New Jersey, das mit 20 Jahren vor den Schweinefarmen und Square-Dance-Scheunen ihrer Kindheit flieht, um mitten im „Summer of Love“ von 1967 in New York ein neues Leben zu beginnen. Auf ihrer Suche nach einem Unterschlupf in der Metropole lernt sie den gleichaltrigen Robert kennen, einen hübschen Hippie in Schaffellweste und Birkenstock-Sandalen, der ebenfalls dabei ist, sich selbst zu finden. Die beiden verbindet der gemeinsame Traum vom Leben als Künstler, aber auch eine unbewältigte Vergangenheit. Es beginnt die rasante Entwicklung der beiden vom frischverliebten Hippiepärchen aus der Provinz, das um ein Haar in der Gosse endet, zum coolen Künstler-Duo, das mit seinem androgynen Look und aggressiven Auftreten die Szene aufmischt und künstlerisch das kommende Jahrzehnt einläutet.

20.00 // Figurentheater Grashüpfer, Berlin

30. November und 1. Dezember 2013

IN DER GUTEN STUBE

In der “guten Stube” eines alten Mietshauses ist die Hölle los. Die Hölle? Das sind nach wie vor die anderen. Jedenfalls in der Erinnerung eines Jungen, der während der 80er Jahre – der „Nineteen Haties“ – bei seinem Vater lebt, von seiner Stiefmutter misshandelt und zwei alten Damen verhätschelt wird, bis ihm ein Indie-Musik hörendes Mädchen die Tore zum Paradies zu öffnen scheint. Aber kann der Junge die Schwelle dahin übertreten?

Tobias Schwartz’ Stück thematisiert den subjektiven Blick auf das Vergangene, der die eigene Identität formt und Geschichte entstehen lässt. Anne Schneider, Publikumspreisgewinnerin beim 100-Grad-Festival Berlin 2012, besorgt die Uraufführung am Theater unterm Dach.

jeweils 20.00 // theater unterm dach, Berlin

17./18. August 2013

ROSA BOCKT oder wie das mit Dornröschen wirklich war

Drei gute Gründe sich bei strahlender Sonne in eine Mittags-Vorstellung reinzusetzen – Rike Schubert in der Titelrolle, das Grashüpfer-Theater im Treptower Park, mitfiebernde Kinder:
„Rosa konnte nie tun was sie wollte, da man sie vor der Berührung mit einer Spindel beschützen wollte. Dafür konnte sie alle Reichtümer haben, die sich eine Prinzessin nur wünschen kann. Aber frei war sie nicht. Der Tag des 15. Geburtstages kommt und sie sticht sich, trotz umgreifender ‚Überhütung‘. Hat sie sich womöglich sogar mit Absicht gestochen? Steigt sie aus, macht sie nicht mehr mit?“ (Quelle)

Weitere Vorstellungen siehe Spielplan.

jeweils 16.00 // Theater im Treptower Park, Berlin

26. Juni 2013

Landschaft mit Stühlen

„Ich habe heute Fransen im Kopf, sagt der eine zum anderen und der sitzt da und schaut so vor sich hin. Stühle stehen im Leben rum und Menschen auch. Ob sie nun schweigen oder tanzen oder lachen oder weinen, oder meistens nicht wissen warum sie gerade hier sind. Menschen wie Stühle haben ihre eigene Biographie. Und die ist wie sie ist.
Ein Versuch, ins Gespräch zu kommen.
Mehr Stühle als DarstellerInnen, mehr Zweifel als Gewissheiten, dazwischen lässt sich eine Landschaft der Anrede suchen.“ (Quelle)

täglich Vorstellungen bis 29. Juni 2013

20.00 // theater thikwa, Berlin

23. Mai bis 1. Juni 2013

ZERSTÖRTE VIELFALT
Puppen und NS-Zeit

„Die Abstraktion, die Figurenspiel mitbringt, ermöglicht ein Einlassen auf anderem Wege als dem rein intellektuellen und erleichtert damit eine Annäherung und spätere Diskussion.
Die eingeladenen Inszenierungen, die sich mit dem NS-Alltag auseinandersetzen sind auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Es ist wichtig, nicht nur historische Fakten der Geschichte zu geben, sondern die perfiden Strukturen solcher Systeme aufzudecken und anzusprechen, damit Tendenzen auch heute von allen schnell erkannt werden. Dieser Lernvorgang ist mit einer individuellen emotionalen Verknüpfung besser zu erreichen, als der rein intellektuellen Wissensvermittlung. Hier ist das Theater und gerade das Genre Figurentheater prädestiniert.“ (Quelle)

Programm // Theater im Treptower Park, Berlin