30. Mai 2011

DESTINO/ZIELORT: BERLIN
Spanische Künstler in Berlin zu Beginn des 21. Jahrhunderts – 25. Mai bis 17. Juni 2011.

Besonders im Sommer hört man in Berlin in vielen Ecken verstärkt spanisch wie in keiner anderen deutschen Stadt. Meist sind es junge Spanier, oftmals ökoalternativ bis punkig im Kleidungsstil – vermehrt in den Straßen, Cafés und Läden Kreuzbergs und Friedrichshains anzutreffen. Als Spaßtouristen verschrien, ist in den letzten zwanzig Jahren die Anzahl an emigrierten spanischen Bürgern enorm gestiegen. „Es ist keine Emigration im klassischen Sinn, sondern eher ein temporärer Ortswechsel innerhalb eines Ziel-Landes: Europa. Die zu Demokratiezeiten in Spanien geborene Generation ist zugleich die erste Generation, die mit dem Europa-Gedanken aufwächst, und die erste, die diese Idee als eine Realität erfährt. […] Es ist fast schon ein Muss, wenigstens einmal in Berlin gewesen zu sein, um von ihr in Ich-Form erzählen zu können.“ (:Creixell Espilla-Gilar) Mit der Ausstellung möchte die Kuratorin Espilla-Gilart einen Einblick in die aktuellen Werke derjenigen spanischen Künstler geben. Das Spektrum reicht von Malerei bis Performance, über Fotografie, Videokunst, Musik und Mode. Haupsächlich werden Arbeiten junger spanischer Künstler gezeigt. „Allerdings hat die Stadt in den vergangenen Jahren auch eine andere Generation von Künstlern aufgenommen, die bereits auf eine gefestigte Karriere zurückblicken können. Sie kommen nach Berlin, herbeigelockt durch die kreative Energie der jüngeren Generation.“
Im Ausstellungskatalog beschreibt jeder Künstler auch seine eigene Geschichte, seine Beweggründe nach Berlin zu kommen. Der spanische Botschafter benennt in seinem Vorwort etwas Grundlegendes, was Emigration allgemein betrifft: „Es ist notwendig, die Arbeit dieser jungen Künstler zu würdigen, die es gewagt haben, den Schritt zu machen, sich hier niederzulassen und sich den täglichen Herausforderungen, die mit der Integration in ein neues soziales und kulturelles Umfeld einhergehen, zu stellen.“
Kulturelle Vielfalt ist bereichernd, der respektvolle Umgang von beiden Seiten und die Neugier aufeinander bringt uns ferne Welten näher. Wie wirkt sich außerdem das Leben in der Fremde auf die eigene Kunst aus? Gibt es eine kulturelle Angleichung, Vermischung?
Die spanische Esskultur findet in der Ausstellung ebenfalls seinen Platz. Als Ergänzung wird ein gastronomischer Rundgang empfohlen, für die es Rabattmarken zu den ausgewählten Restaurant-Partnern gibt: „Wir hoffen, ZIELORT:BERLIN bietet ein Vergnügen nicht nur für Ihre Augen, sondern auch für Ihren Gaumen und Sie können durch diese Ausstellung die ungeheuere Vielfalt der in Berlin gegenwärtigen spanischen Kultur entdecken.“ (Espilla-Gilart)

täglich geöffnet 12.00-19.00 // Bethanien – Studio 1, Berlin

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